Beschluss: einstimmig beschlossen

1.     Die Sporthalle der Marienschule Oythe wird zurückgebaut:

 

 

Abstimmungsergebnis:                      5          Ja-Stimmen

                                                           9          Nein-Stimmen

 

Damit bleibt die Sporthalle der Marienschule Oythe am jetzigen Standort erhalten.

 

In der weiteren Diskussion zum vorgeschriebenen Vergabeverfahren wurde vermehrt die Anfrage gestellt, ob die Durchführung eines VGV-Verfahrens oder eines Architektenwettbewerbs, besonders unter der Prämisse der zeitlichen Aspekte, vorzuziehen sei. Allen Ausschussmitgliedern sei bewusst, dass an der Marienschule Oythe schnell baulich etwas umgesetzt werden müsse, da die Schülerzahlen steigen würden und mit der Entscheidung nicht mehr lange abgewartet werden könne.

 

Frau Fachbereichsleiterin Scharf führte hierzu aus, dass im VGV-Verfahren schneller das Architekturbüro gefunden würde und im Anschluss gemeinsam mit Schule und Politik eine detaillierte Planung erarbeitet werden müsse. Im Architektenwettbewerb seien umfangreichere Vorarbeiten notwendig, um die Parameter bereits im Vorfeld klar abzustecken. Der anschließend vorgestellte Entwurf werde zwar später vorgestellt als im VGV-Verfahren, jedoch seien beide Verfahren von ihrem Gesamtumfang in etwa gleich zeitintensiv. Kurz gefasst entscheidet man sich im VGV-Verfahren für das Büro und im Architektenwettbewerb für den Entwurf. Herr Bürgermeister Kater ergänzte hierzu, dass das VGV-Verfahren grds. flexibler sei, aus diesem Grund laute die Beschlussempfehlung auch ein VGV-Verfahren durchzuführen. Auf Nachfrage wurde die Dauer eines VGV-Verfahrens auf etwa ½ Jahr beziffert. Dann stehe das Planungsbüro fest.

 

In der Diskussion über das anstehende Vergabeverfahren wurde erwogen, dem Architekturbüro weitere Rahmenbedingungen vorzugeben. Frau ESR Sollmann empfahl dem Ausschuss in dieser Planungsphase nicht zu viele Rahmenbedingungen vorzugeben, um den kreativen Planungsprozess der Architekturbüros nicht im Vorfeld unnötig stark einzuschränken. Hierzu ergänzte Herr Bürgermeister Kater, dass auch die Schule Teil des Entscheidungsgremiums für die Auswahl des Architekturbüros sei und auch nach Auswahl des Architekturbüros die Schulleitung eng in den Planungsprozess eingebunden werde.

 

In der weiteren Diskussion wurde sich darauf verständigt, im VGV-Verfahren lediglich eine Bebauung nördlich der vorhandenen Sporthalle auszuschließen und über die geänderte Beschlussempfehlung abzustimmen:

 

2.     Die Verwaltung wird damit beauftragt auf dieser Grundlage ein VGV-Verfahren durchzuführen. Dafür steht für die Erweiterung der Schule die westlich der Mensa gelegene Friedhofserweiterungsfläche zur Verfügung. Nach Abschluss dieses Verfahren werden die konkretisierten und detaillierten Um- und Ausbaupläne mit aussagefähigen Kosten dem Schulausschuss erneut vorgestellt.

 

 

 


(Vorlagen-Nr.: 2020/0299)

 

Frau Erste Stadträtin Sollmann stellte den Ausschussmitgliedern anhand einer Power-Point-Präsentation – die diesem Protokoll als Anlage beigefügt ist – noch einmal einige der verbliebenen Varianten vor. Frau ESR Sollmann betonte hierbei mehrfach, dass es bei der heutigen Sitzung um die Fragestellung des Rückbaus oder Erhalts der 40 Jahre alten Ein-Feld-Sporthalle gehe. Tiefergehende Fragestellungen, wie beispielsweise Ausgestaltung oder Umbaukonzepte, sollen in einem anschließenden vorgeschriebenen Vergabeverfahren erarbeitet und der Politik im Anschluss erneut vorgestellt werden.

 

Die CDU-Fraktion betonte, dass es sich um eine wichtige und schwierige Entscheidung für die Entwicklung der Marienschule Oythe handele. Trotz dieser wichtigen Entwicklung der Schule werde von Seiten der CDU-Fraktion ein Rückbau der im Grunde voll funktionsfähigen Ein-Feld-Sporthalle abgelehnt. Diese Möglichkeit des Rückbaus könne nur greifen, wenn es keine Alternativen gäbe. Diese Alternativen liegen hier aber mit der grundsätzlichen Zusage der kath. Kirche und der Möglichkeit des Umbaus auf eigenem Grund vor. Ein wichtiger Punkt bei dieser Entscheidung sei auch die angespannte Haushaltslage aufgrund der derzeitigen Situation.

 

Die Gruppe SPD/Wir für Vechta führte aus, dass die Entwicklung der Schule und der damit einhergehende Nutzen für die Sporttreibenden in Vechta im Vordergrund stehe und der Rückbau der Sporthalle favorisiert werde. Die 40 Jahre alte Sporthalle sei derzeit zwar noch in einem altersgemäß guten Zustand, jedoch solle bereits jetzt die Chance ergriffen werden, die Situation hier nachhaltig und langfristig zu gestalten, um sich nichts zu „verbauen“.

 

Die Gruppe Grüne/FDP sprach sich im Verlauf der Diskussion ebenfalls für einen Erhalt der Sporthalle aus. Dies wurde ebenfalls mit finanziellen Gesichtspunkten und den möglichen Maßnahmen auf anderen und eigenen Flächen begründet.

 

Die AfD-Fraktion teilte mit, dass sie froh über die Ablehnung des AfD-Vorschlages zum Neubau der Schule an einem anderen Standort sei, da die daraus resultierenden Kosten in diesen Zeiten erheblich reduziert werden können. Die AfD-Fraktion sprach sich ebenfalls für den Erhalt der Sporthalle aus.

 

Die VCD-Fraktion votierte zwar für mehr Hallenstunden zur Vereinsnutzung, sah aber aufgrund der derzeitigen Situation im Rückbau der Sporthalle zum heutigen Tag keine Option. Die Sporthalle solle zunächst erhalten bleiben und die vorhandenen alternativen Lösungen sollen weiter betrachtet werden. Gleichzeitig fragte die VCD-Fraktion, ob ein Vergabeverfahren „Wettbewerblicher Dialog“ als Option in Betracht gezogen werden könne. Bei der VCD lägen Informationen vor, nach denen dieses Mittel hier Anwendung finden könne. Hierzu erläuterte Frau Fachbereichsleiterin Scharf, dass das von der VCD vorgeschlagene Verfahren in diesem Fall grds. nicht vorgesehen sei, da die Parameter in der aktuellen Planungsphase nicht mit den Grundlagen des vorgeschlagenen Verfahrens übereinstimmen.

 

Die Vertreterin der Lehrkräfte und die Vertreterin der Eltern sprachen sich in dieser Diskussion für den Abriss der Sporthalle aus. Als Gründe wurden hierbei u.a. die besseren Umbauplanungsmöglichkeiten und die derzeit nicht ausreichende Sporthallenlüftung genannt. Überdies könne im Falle eines Abrisses der Halle die Schulhofsituation wesentlich verbessert werden.

 

In der weiteren Diskussion wurde sich darauf verständigt, dass bei den anstehenden Planungen bereits bedacht werden solle, dass ein möglicher Hallenneubau nördlich der derzeitigen Sporthalle perspektivisch nicht „verbaut“ werden solle. Die Möglichkeit des späteren Beschlusses bzgl. einer großen Sporthalle soll weiterhin erhalten bleiben.

 

Herr Bürgermeister Kater verwies noch einmal darauf, dass in der heutigen Sitzung eine Richtungsentscheidung getroffen werden solle. Weitere Aspekte – wie beispielsweise Schulhof, Gebäudezuschnitte etc. sollen im Anschluss geklärt und vorgestellt werden. Herr Bürgermeister Kater fasste zusammen, dass alle Ausschussmitglieder in die Marienschule Oythe investieren wollen, da der festgestellte Erweiterungsbedarf gerechtfertigt sei. Die Grundsatzentscheidung des Rückbaus oder Erhalts der Sporthalle solle in der heutigen Sitzung demokratisch entschieden werden. Die Argumente für beide der möglichen Entscheidungen sind grundsätzlich nachvollziehbar und gut begründet.

 

Aufgrund der Diskussion wurde über folgende Fragestellungen einzeln abgestimmt, welche der Schulausschuss dem Verwaltungsausschuss zur Beschlussfassung vorschlägt:

 

 


Abstimmungsergebnis:

einstimmig

 

 

 

Im Anschluss bedankte sich die Ausschussvorsitzende bei den Ausschussmitgliedern über die sachliche Diskussion.