Sitzung: 11.10.2023 Ausschuss für Umwelt, Planung und Bauen
Beschluss: einstimmig beschlossen
„Der Antrag wird zurückgestellt. Die Verwaltung wird beauftragt, einen
regelmäßigen Sachstandsbericht zur Arbeit der Verwaltung, der Polizei, des
Sicherheitsdienstes und der Streetworker zu der oben genannten Thematik
abzugeben. Dieser soll dieser im Mai/Juni 2024 in den politischen Gremien
vorgetragen werden.“
Die Antragstellerin stellt den Hintergrund ihres
Antrages vor. Der Antrag sei schon mehrfach gestellt und auf die (insbesondere
Vandalismus-) Problematik hingewiesen worden. Bislang sei allerdings noch nicht
viel passiert.
Bürgermeister Kater stellt richtig, dass die
Verwaltung durchaus tätig gewesen sei. Trotzdem stelle das Problem ein Thema
dar, welches wie bereits mehrfach berichtet nicht sofort in den Griff zu
bekommen sei.
Erste Stadträtin Sollmann und Fachdienstleiter Thole
nehmen Stellung und geben einen Sachstandsbericht zu den vier im Antrag
genannten Punkten:
1.
Einstellung
Sicherheitspersonal
Ein
Sicherheitsdienst sei vor drei Jahren beauftragt worden und führe seitdem
regelmäßig Streifengänge durch. Ein wöchentlicher Bericht beinhalte die Ergebnisse
der Streifrundgänge. Der Erfolg des Sicherheitsdienstes sei eingeschränkt. Die
Leistungen des Sicherheitsdienstes hätten reduziert werden müssen, da die
Kosten für die Leistung erhöht wurden. Die Ausschreibung für eine Neuvergabe
des Auftrages des Sicherheitsdienstes werde gerade erstellt. Fachdienstleiter
Thole informiert, dass bei Einstellung von eigenen Angestellten in Form von
„Bürgerberatern“ mit ca. 40.000-50.000 Euro brutto an Personalkosten für eine
Stelle gerechnet werden müsse.
Erste
Stadträtin Sollmann ergänzt, dass selbstverständlich auch die Polizei
Streifengänge durchführe. Angestellte der Stadtverwaltung seien in jüngster
Vergangenheit mit der Polizei Streife gelaufen, um sich selbst ein Bild von der
Situation machen zu können. Zudem stehe die Verwaltung im regelmäßigen
Austausch mit der Polizei. Es gebe derzeit keine signifikanten Erhöhungen an
Straftaten. Ein Anstieg sei allerdings bei den Fahrraddiebställen zu
beobachten.
Zudem
müsse den beiden neu eingestellten Streetworker Zeit eingeräumt werden, um
erste Erfolge erzielen zu können. Im Moment würden erste Ansprachen durch die
Streetworker stattfinden. Es stehe derzeit im Vordergrund, ein Netzwerk aus
potenziellen Anlaufstellen und Hilfseinrichtungen aufzubauen. Zudem sei ein
erstes Projekt (Basketball an der GSO) angeschoben worden. Auch den Bewohnern
der Stadthäuser seien die neuen Streetworker bekannt.
Natürlich
könne ein Erfolg mit den bereits angestoßenen Maßnahmen erzielt werden,
allerdings müsse klar sein, dass eine komplette Verhinderung von Vandalismus in
diesem urbanen öffentlichen Raum nicht realistisch sei.
2.
Sicherung
der privaten Parkplatzebene in den Stadthäusern
Bürgermeister
Kater informiert, dass die Möglichkeit zum Einbau eines Rolltores bereits
geprüft wurde. Die Verwaltung stehe dieser Maßnahme nicht kritisch gegenüber.
Es gebe allerdings ein technisches Problem, da die Bewohner sich wünschen, das
Rolltor mit der städtischen Technik zu koppeln. Es sei immer problematisch,
wenn private und öffentliche Technik kombiniert werde. Die Kopplung ist
möglich, sofern sich die Bewohner bereits erklären, die Installationskosten zu
übernehmen. Zudem sei das Wasserwerk als Rufbereitschaft für den Notfall
zuständig. Diese Rufbereitschaft müsse dann kostenmäßig bei Problemen an den
privaten Anlagen abgerechnet werden und den Bewohnern der Stadthäuser in
Rechnung gestellt werden. Die Idee werde zeitnah mit den Eigentümern der
Stadthäuser besprochen.
3.
Erneute
ernsthafte Prüfung des Einsatzes von Überwachungskameras
Fachdienstleiter
Thole erläutert, dass seit ca. anderthalb Jahren insgesamt 15 Kameras im
Bereich der Tiefgarage der Stadthäuser, der Mobilitätsstation sowie der Brücke
installiert worden seien. Das Aufstellen von Kameras im öffentlichen Raum sei
allerdings rechtlich schwierig, da im öffentlichen Raum keine Aufzeichnung des
Bildmaterials erfolgen dürfe. Dies sei nur in geschlossenen Räumlichkeiten
möglich. Beispielsweise dürften in der Mobilitätsstation sowie im Parkdeck 72
Stunden aufgezeichnet werden, da hier das Hausrecht ausgeübt werden könne. Das
Aufstellen von Kameras habe daher vorrangig eine Abschreckungswirkung.
4.
Lösungsorientierte
Maßnahme für den Zugang zum Parkhaus und Stadthaus zwischen Theater und
Stadthaus zur Bekämpfung von Vandalismus
Fachbereichsleiterin
Scharf erläutert, dass bei der Suche nach möglichen Lösungen der Brandschutz im
Vordergrund stehe und die Fluchtwege öffenbar verbleiben müssten. Das erschwere
die potenziellen Möglichkeiten. Es seien zudem bereits Materialien ausgetauscht
worden, um Vandalismus zu erschweren.
In
der sich anschließenden Aussprache betonen die Ausschussmitglieder mehrheitlich
das Vorhandensein der angesprochenen Vandalismusproblematik im öffentlichen
Raum. Die Ausschussmitglieder sind sich einig, dass die Polizei noch verstärkter
Präsenz zeigen und die Arbeit des Sicherheitsdienstes ausgebaut werden müsse.
Den Streetworkern müsse Zeit gegeben werden, so dass deren Arbeit wirken könne
und Erfolge erzielt werden könnten.
Die
Ausschussmitglieder beantragen, dass die Verwaltung einen regelmäßigen Bericht
über Arbeit und Erfolge der Polizei, des Sicherheitsdienstes, der Streetworker
und der Verwaltung erarbeite und diesen an die Politik weiterleite. Aus diesem
Grund wird die Beschlussempfehlung geändert.
Der Ausschuss für Umwelt, Planung und Bauen empfiehlt dem Verwaltungsausschuss folgende Beschlussfassung:
Abstimmungsergebnis: |
einstimmig |