Betreff
Bergmann-Park in Langförden
Zukünftige Entwicklung, Vorhaben
Vorlage
71/189/2022
Art
Beschlussvorlage

Beschlussempfehlung:

„Die Verwaltung wird beauftragt, den Bergmann-Park der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, entsprechende Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen zu planen sowie eine Planung inkl. Kostenschätzung zu beauftragen.“

 

Der Rat der Stadt Vechta hat in seiner Sitzung am 23.01.2023 in Abänderung der Beschlussempfehlung folgenden Beschluss gefasst:

 

„Die Verwaltung wird beauftragt, den Bergmann-Park in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, entsprechende Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen zu planen sowie eine Planung inkl. Kostenschätzung zu beauftragen.“

 

 

 

 

Sachverhalt:

Bis Ende der 1960er Jahre wurde der heutige Bereich des sogenannten „Bergmann-Parks“ in Vechta-Langförden als Grünlandfläche genutzt. Aufgrund des hier verlaufenden „Spredaer Baches“ handelte es sich bis dahin um eine sehr feuchte Auen-Landschaft. Zu Beginn der 1970er Jahre entstand südlich des Bomhofer Weges zunächst das Wohngebäude der Langfördener Unternehmerfamilie Bergmann. Ferner wurden südöstlich des Wohnhauses ein Pferdestall (heute Wohngebäude) und eine Reithalle auf dem Anwesen errichtet.

Ab dieser Zeit wurde auch mit der gärtnerischen Gestaltung der Freiräume unter Einbeziehung des „Spredaer Baches“ begonnen und es wurden die bis heute prägenden Teiche angelegt. Auf dem nördlichsten und bezogen auf die Wasserfläche größten Teich wurde eine Insel mit einem Gebäude zum gelegentlichen Aufenthalt geschaffen. Über das letzte halbe Jahrhundert hat sich der Garten zu einer privaten Parkanlage mit zahlreichen Großgehölzen, Sträuchern, Staudenbeeten und Rasenflächen entwickelt. Neben heimischen Arten finden sich auch Arten aus Asien und Nordamerika. Ähnlich einem botanischen Garten wurden zu einzelnen Pflanzen entsprechende Hinweistafeln angebracht. Im Zusammenhang mit der Entwicklung eines Wohngebietes, das mittlerweile zwischen Parkgelände und dem östlich davon gelegenem Aphasie-Zentrum entstanden ist, wurde eine Teichanlage dahingehend modifiziert, dass hier das in dem Wohngebiet anfallende Oberflächenwasser zurückgehalten werden kann. Zusammen mit den angrenzenden Wald- Auen und Grünlandflächen bildet der Park einen westlich um den Ort Langförden angeschmiegten Grüngürtel, der sich über die Jahrzehnte zu einem wertvollen Biotop entwickelt hat und damit einen hohen Wert für den Naturschutz hat. Auch für das Mikroklima Langfördens ist der Bergmannpark von besonderer Bedeutung, da er zum einen eine Treibhausgassenke darstellt und so vor allem CO2 bindet, gleichzeitig dient der Park auch als Frischluftbildner und -filter sowie Wasserspeicher und wirkt daher vor allem bei Extremwetterlagen regulierend.

Die Stadt Vechta hatte vor ca. zwei Jahren die Gelegenheit, den ca. 5,7 ha großen südlichen Teil der privaten Parkanlage am nordwestlichen Ortsrand von Langförden zu erwerben. Es handelt sich um ein Areal mit altem Großbaumbestand überwiegend heimischer Provenienz, durchsetzt allerdings auch mit einigen Exoten (privates Arboretum), Hybridpappeln und randlich stehendem Fichtenbestand. Die Anlage liegt in einer leichten Senke, die von dem in Richtung Süden fließenden „Spredaer Bach“ durchzogen wird.

Da der südliche Teil des Bergmann Parks nun im Besitz der Stadt Vechta ist, soll über dessen Zukunft entschieden werden. Generell steht zur Überlegung, die Parkanlage der Öffentlichkeit zugänglich zu machen oder der Natur zu überlassen und keine Begehbarkeit zuzulassen. Um den Park der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, müssen umfangreiche pflegerische Maßnahmen durchgeführt werden. Der bislang private Charakter der Parkanlage hat zu einer gewissen Vernachlässigung u. a. von Sicherheitsaspekten beigetragen, die für eine öffentliche Erschließung jedoch unabdingbar sind. Vorrangig betrifft das Totholz an den Bäumen, in nicht zugänglichen Bereichen sicher eine ökologische Bereicherung, im Nahbereich oder über öffentlichen Wegen leider eine Gefahrenquelle, die zunächst zu beseitigen und im Weiteren zu kontrollieren sein wird. Auch das vorhandene Wegenetz ist abschnittsweise zu restrukturieren und ggf. zur Schaffung von Ruhe- und Rückzugsräumen von Flora und Fauna zu kürzen und/ oder zu verlegen. Umbaumaßnahmen an den Stillgewässern wären ebenfalls notwendig. Einige Beetflächen sollten instandgesetzt und Parkmobiliar müsste angeschafft werden. Grundsätzlich ist vorgesehen, verschiedene Bereich unterschiedlich intensiv zu gestalten. Ein kleinerer Teil könnte als intensiv gepflegte und barrierearme Parkanlage hergerichtet werden (auch mit Bezug zum Aphasiezentrum), weitere Bereiche sollten als naturnahe Anlage gestaltet werden.

Bis zur Öffnung des Parks muss ein Pflegestandard hergestellt werden, um fortan mit der laufenden Unterhaltung anschließen zu können. Die Höhe der Kosten hängt maßgeblich davon ab, ob der Park in Eigenleistung oder durch Dritte hergerichtet wird. Dies wirkt sich wiederum natürlich auch auf den Zeithorizont aus. Es soll nun entschieden werden, ob der Park zukünftig für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll – mit entsprechenden Maßnahmen vorab oder ob der Park der Natur überlassen werden soll.

Ein Förderantrag für eine mögliche Förderung des Projekts wird derzeit gestellt. Die Erfolgsaussichten des Antrags können derzeit nicht eingeschätzt werden.

 

Finanzielle Auswirkungen: ja  nein

Haushaltsposition

Gesamtkosten der Maß-nahme (ohne Folgekosten)

 

 

Folgekosten

 

 

Finanzierung

 

 

Erfolgte Veranschlagung:

 ja mit

 nein