Zukünftige Entwicklung, Vorhaben
Beschlussempfehlung:
„Die Verwaltung wird beauftragt, den
Bergmann-Park der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, entsprechende Pflege-
und Gestaltungsmaßnahmen zu planen sowie eine Planung inkl. Kostenschätzung zu
beauftragen.“
Der Rat der Stadt Vechta hat in
seiner Sitzung am 23.01.2023 in Abänderung der Beschlussempfehlung folgenden
Beschluss gefasst:
„Die Verwaltung wird beauftragt,
den Bergmann-Park in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen,
entsprechende Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen zu planen sowie eine Planung
inkl. Kostenschätzung zu beauftragen.“
Sachverhalt:
Bis Ende der
1960er Jahre wurde der heutige Bereich des sogenannten „Bergmann-Parks“ in
Vechta-Langförden als Grünlandfläche genutzt. Aufgrund des hier verlaufenden
„Spredaer Baches“ handelte es sich bis dahin um eine sehr feuchte Auen-Landschaft.
Zu Beginn der 1970er Jahre entstand südlich des Bomhofer Weges zunächst das
Wohngebäude der Langfördener Unternehmerfamilie Bergmann. Ferner wurden
südöstlich des Wohnhauses ein Pferdestall (heute Wohngebäude) und eine
Reithalle auf dem Anwesen errichtet.
Ab dieser Zeit
wurde auch mit der gärtnerischen Gestaltung der Freiräume unter Einbeziehung
des „Spredaer Baches“ begonnen und es wurden die bis heute prägenden Teiche
angelegt. Auf dem nördlichsten und bezogen auf die Wasserfläche größten Teich
wurde eine Insel mit einem Gebäude zum gelegentlichen Aufenthalt geschaffen.
Über das letzte halbe Jahrhundert hat sich der Garten zu einer privaten
Parkanlage mit zahlreichen Großgehölzen, Sträuchern, Staudenbeeten und
Rasenflächen entwickelt. Neben heimischen Arten finden sich auch Arten aus
Asien und Nordamerika. Ähnlich einem botanischen Garten wurden zu einzelnen
Pflanzen entsprechende Hinweistafeln angebracht. Im Zusammenhang mit der
Entwicklung eines Wohngebietes, das mittlerweile zwischen Parkgelände und dem
östlich davon gelegenem Aphasie-Zentrum entstanden ist, wurde eine
Teichanlage dahingehend modifiziert, dass hier das in dem Wohngebiet anfallende
Oberflächenwasser zurückgehalten werden kann. Zusammen mit den angrenzenden
Wald- Auen und Grünlandflächen bildet der Park einen westlich um den Ort
Langförden angeschmiegten Grüngürtel, der sich über die Jahrzehnte zu einem
wertvollen Biotop entwickelt hat und damit einen hohen Wert für den Naturschutz
hat. Auch für das Mikroklima Langfördens ist der Bergmannpark von besonderer
Bedeutung, da er zum einen eine Treibhausgassenke darstellt und so vor allem
CO2 bindet, gleichzeitig dient der Park auch als Frischluftbildner und -filter
sowie Wasserspeicher und wirkt daher vor allem bei Extremwetterlagen
regulierend.
Die Stadt Vechta
hatte vor ca. zwei Jahren die Gelegenheit, den ca. 5,7 ha großen südlichen Teil
der privaten Parkanlage am nordwestlichen Ortsrand von Langförden zu erwerben.
Es handelt sich um ein Areal mit altem Großbaumbestand überwiegend heimischer
Provenienz, durchsetzt allerdings auch mit einigen Exoten (privates Arboretum),
Hybridpappeln und randlich stehendem Fichtenbestand. Die Anlage liegt in einer
leichten Senke, die von dem in Richtung Süden fließenden „Spredaer Bach“
durchzogen wird.
Da der südliche
Teil des Bergmann Parks nun im Besitz der Stadt Vechta ist, soll über dessen
Zukunft entschieden werden. Generell steht zur Überlegung, die Parkanlage der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen oder der Natur zu überlassen und keine Begehbarkeit
zuzulassen. Um den Park der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, müssen
umfangreiche pflegerische Maßnahmen durchgeführt werden. Der bislang private
Charakter der Parkanlage hat zu einer gewissen Vernachlässigung u. a. von
Sicherheitsaspekten beigetragen, die für eine öffentliche Erschließung jedoch
unabdingbar sind. Vorrangig betrifft das Totholz an den Bäumen, in nicht
zugänglichen Bereichen sicher eine ökologische Bereicherung, im Nahbereich oder
über öffentlichen Wegen leider eine Gefahrenquelle, die zunächst zu beseitigen
und im Weiteren zu kontrollieren sein wird. Auch das vorhandene Wegenetz ist
abschnittsweise zu restrukturieren und ggf. zur Schaffung von Ruhe- und
Rückzugsräumen von Flora und Fauna zu kürzen und/ oder zu verlegen. Umbaumaßnahmen
an den Stillgewässern wären ebenfalls notwendig. Einige Beetflächen sollten
instandgesetzt und Parkmobiliar müsste angeschafft werden. Grundsätzlich
ist vorgesehen, verschiedene Bereich unterschiedlich intensiv zu gestalten. Ein
kleinerer Teil könnte als intensiv gepflegte und barrierearme Parkanlage
hergerichtet werden (auch mit Bezug zum Aphasiezentrum), weitere Bereiche
sollten als naturnahe Anlage gestaltet werden.
Bis zur Öffnung
des Parks muss ein Pflegestandard hergestellt werden, um fortan mit der
laufenden Unterhaltung anschließen zu können. Die Höhe der Kosten hängt
maßgeblich davon ab, ob der Park in Eigenleistung oder durch Dritte
hergerichtet wird. Dies wirkt sich wiederum natürlich auch auf den Zeithorizont
aus. Es soll nun entschieden werden, ob der Park zukünftig für die
Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll – mit entsprechenden Maßnahmen
vorab oder ob der Park der Natur überlassen werden soll.
Ein Förderantrag für eine
mögliche Förderung des Projekts wird derzeit gestellt. Die Erfolgsaussichten
des Antrags können derzeit nicht eingeschätzt werden.