Betreff
Verstetigung und Erweiterung der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Gulfhaus und in Langförden
hier: Einrichtung einer Vollzeitstelle mit der Vergütung TVöD S8a
Vorlage
51/009/2023
Art
Beschlussvorlage

Beschlussempfehlung:

„Die Stadt Vechta erhält für das Gulfhaus zur Verstetigung und Erweiterung der städtischen Kinder- und Jugendarbeit in Vechta und Langförden ab dem 01.01.2024 eine Stelle im Umfang von 39 Wochenstunden mit der Vergütung TVöD S8a. Die dadurch entstehenden jährlichen Personalkosten in Höhe von ca. 67.500 Euro sind im Haushaltsplan zu veranschlagen. Die Stelle ist im Stellenplan 2024 mit aufzunehmen.“

 

 

Sachverhalt:

Im Gulfhaus sind mit Herrn Krause als Einrichtungsleiter sowie Herrn Hartmann als Stadtjugendpfleger derzeit zwei unbefristete Vollzeitkräfte mit der Jugendarbeit in der Stadt Vechta betraut. Fachlich unterstützt werden diese von einem/r jährlich wechselnden Sozialarbeiter/in im Berufsanerkennungsjahr. Auch eine Person im Freiwilligen Sozialen Jahr ist in die Arbeit im Gulfhaus eingebunden.

 

Am 06. und 07. Juli 2023 traf sich im Rahmen der Qualitätssicherung nach ca. vier Jahren die Expertengruppe wieder, welche 2019 die Umstrukturierung der Jugendarbeit erarbeitete. Diese Gruppe war neben der Stadtverwaltung, externen Trägern, dem Kreisjugendpfleger und zwei Ehrenamtlichen aus dem Gulfhaus auch mit drei Ausschussvorsitzenden des Stadtrates besetzt. Im Rahmen dieser Tagung wurden die aktuellen Bedarfe der Stadt Vechta in Bezug auf die Kinder- und Jugendarbeit besprochen. Daraus ergaben sich zwei Punkte, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Zum einen ist dort die Verstetigung und weitere Etablierung der Jugendarbeit am Standort Langförden zu nennen, zum anderen das Angebot eines klassischen Treffpunkts für junge Menschen in Form eines Jugendtreffs im Gulfhaus Vechta.

 

In den vergangenen 1,5 Jahren wurde einer der Schwerpunkte auf die Jugendarbeit in Langförden gelegt. Im Rahmen einer in 2021 durchgeführten Sozialraumanalyse konnten erste Erkenntnisse über die Bedarfe dort gewonnen werden. Hierbei standen sowohl die Befragungen mit der Zielgruppe als auch Gespräche mit Akteur*innen der Jugendarbeit im Fokus. Es wurde deutlich, dass das Angebot „Jugendbüro“, welches einmal wöchentlich in Räumlichkeiten der Grundschule stattfindet, nicht ausreicht. Der Bedarf an jugendgerechtem Raum, verlässlichen und regelmäßigen Öffnungszeiten sowie kontinuierlichem Personal wurde festgestellt.

 

Die Einbindung des freien Trägers „Stellwerk Zukunft“, der das Angebot z. Zt. gewährleistet, ist projektbezogen. In Kooperation führte man in 2022/2023 ein Projekt in den leerstehenden Containern Kirchwiesen durch. Dort fand in drei Tagen in der Woche über acht Wochen ein klassisches Jugendtreffangebot statt. Verlängerte Öffnungszeiten in jugendtreffadäquaten Räumen konnten aktiv gelebt werden. Das Ergebnis waren Besucherzahlen von über 20 Personen meist im Alter von über 12 Jahren. Eine Zielgruppe, die in den Räumen an der Grundschule schwer bis nicht erreicht wurde. Die jungen Menschen nutzten die Gelegenheit zum Ende des Projektes, einer Delegation aus Politik und Verwaltung ihr Model eines Jugendtreffs in ihrem Langförden vorzustellen. Dieses Modell entstand ebenfalls im Rahmen des Projektes. Eine weitere Feststellung ist, dass sich durch den permanenten personellen Wechsel in den Betreuungszeiten eine langfristige Beziehungsarbeit kaum realisieren lässt. Zusammen mit einer hauptamtlichen Bezugsperson sollen die Jugendlichen in Langförden aktiv in die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten eingebunden werden.

 

Nun zum Gulfhaus selbst: Durch die Einschränkungen der Pandemie wurde ein offener Jugendtreff im Gulfhaus nicht mehr angeboten. Dokumentationen, feste Gruppengrößen mittels Anmeldeprozedere waren nur zwei Dinge, die die Grundprinzipien wie Freiwilligkeit und Offenheit maximal einschränkten. Somit verlagerte sich der Schwerpunkt in der Arbeit der städtischen Jugendpflege auf Seminar-, Gruppen- und Projektarbeit. Auch diese Angebote werden von einer themenorientierten Zielgruppe gut angenommen und sollen beibehalten werden. Die Wichtigkeit der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Form von einem freien Raum wie der Jugendtreffarbeit steht allerdings weiterhin außer Frage.

 

Vor der Pandemie teilte man die genannten Tätigkeitsfelder dem vorhandenen Fachpersonal zu. Durch die Einschränkungen legte man bewusst den Schwerpunkt in den letzten drei Jahren auf gruppenpädagogische Angebote, wie Projekte, feste Gruppenstunden, Aktionen und Kurse. Dies hatte zur Folge, dass sich das Angebot alleine in den Ferien im Verhältnis zu 2019 mit ca. 250 Angeboten vervierfacht hat!

 

Mit den aktuellen personellen Ressourcen ist es nicht möglich, sowohl das mittlerweile etablierte Kurs- und Projektangebot, als auch die Jugendtreffarbeit durchzuführen.

 

Durch die Schaffung einer Stelle würde eine weitere ausgebildete pädagogische Kraft das Team des Gulfhauses unterstützen, wodurch die Sicherstellung der Angebote in Langförden und dem Jugendtreff Gulfhaus gewährleistet würde. Aus Gründen der Multiprofessionalität sollte es sich hierbei um eine Stelle als Erzieher/in handeln.

 

Es handelt sich um eine Empfehlung der Expertengruppe.

 

Finanzielle Auswirkungen: ja   nein

Haushaltsposition: P1.366100.001

Gesamtkosten der Maß-nahme (ohne Folgekosten)

 

67.500,00 € p.a.

Folgekosten

 

 

67.500,00 € p.a.

Finanzierung

 

Erfolgte Veranschlagung:

 ja, im HH-Plan 2024

 nein