hier: Einrichtung einer Vollzeitstelle mit der Vergütung TVöD S8a
Beschlussempfehlung:
„Die Stadt Vechta erhält für das Gulfhaus
zur Verstetigung und Erweiterung der städtischen Kinder- und Jugendarbeit in
Vechta und Langförden ab dem 01.01.2024 eine Stelle im Umfang von 39
Wochenstunden mit der Vergütung TVöD S8a. Die dadurch entstehenden jährlichen
Personalkosten in Höhe von ca. 67.500 Euro sind im Haushaltsplan zu
veranschlagen. Die Stelle ist im Stellenplan 2024 mit aufzunehmen.“
Sachverhalt:
Im Gulfhaus sind mit Herrn Krause als
Einrichtungsleiter sowie Herrn Hartmann als Stadtjugendpfleger derzeit zwei
unbefristete Vollzeitkräfte mit der Jugendarbeit in der Stadt Vechta betraut.
Fachlich unterstützt werden diese von einem/r jährlich wechselnden
Sozialarbeiter/in im Berufsanerkennungsjahr. Auch eine Person im Freiwilligen
Sozialen Jahr ist in die Arbeit im Gulfhaus eingebunden.
Am 06. und 07. Juli 2023 traf sich im
Rahmen der Qualitätssicherung nach ca. vier Jahren die Expertengruppe wieder,
welche 2019 die Umstrukturierung der Jugendarbeit erarbeitete. Diese Gruppe war
neben der Stadtverwaltung, externen Trägern, dem Kreisjugendpfleger und zwei
Ehrenamtlichen aus dem Gulfhaus auch mit drei Ausschussvorsitzenden des
Stadtrates besetzt. Im Rahmen dieser Tagung wurden die aktuellen Bedarfe der
Stadt Vechta in Bezug auf die Kinder- und Jugendarbeit besprochen. Daraus
ergaben sich zwei Punkte, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Zum einen ist
dort die Verstetigung und weitere Etablierung der Jugendarbeit am Standort
Langförden zu nennen, zum anderen das Angebot eines klassischen Treffpunkts für
junge Menschen in Form eines Jugendtreffs im Gulfhaus Vechta.
In den vergangenen 1,5 Jahren wurde einer
der Schwerpunkte auf die Jugendarbeit in Langförden gelegt. Im Rahmen einer in
2021 durchgeführten Sozialraumanalyse konnten erste Erkenntnisse über die
Bedarfe dort gewonnen werden. Hierbei standen sowohl die Befragungen mit der
Zielgruppe als auch Gespräche mit Akteur*innen der Jugendarbeit im Fokus. Es
wurde deutlich, dass das Angebot „Jugendbüro“, welches einmal wöchentlich in
Räumlichkeiten der Grundschule stattfindet, nicht ausreicht. Der Bedarf an
jugendgerechtem Raum, verlässlichen und regelmäßigen Öffnungszeiten sowie
kontinuierlichem Personal wurde festgestellt.
Die Einbindung des freien Trägers
„Stellwerk Zukunft“, der das Angebot z. Zt. gewährleistet, ist projektbezogen.
In Kooperation führte man in 2022/2023 ein Projekt in den leerstehenden
Containern Kirchwiesen durch. Dort fand in drei Tagen in der Woche über acht
Wochen ein klassisches Jugendtreffangebot statt. Verlängerte Öffnungszeiten in
jugendtreffadäquaten Räumen konnten aktiv gelebt werden. Das Ergebnis waren
Besucherzahlen von über 20 Personen meist im Alter von über 12 Jahren. Eine
Zielgruppe, die in den Räumen an der Grundschule schwer bis nicht erreicht
wurde. Die jungen Menschen nutzten die Gelegenheit zum Ende des Projektes,
einer Delegation aus Politik und Verwaltung ihr Model eines Jugendtreffs in
ihrem Langförden vorzustellen. Dieses Modell entstand ebenfalls im Rahmen des
Projektes. Eine weitere Feststellung ist, dass sich durch den permanenten
personellen Wechsel in den Betreuungszeiten eine langfristige Beziehungsarbeit
kaum realisieren lässt. Zusammen mit einer hauptamtlichen Bezugsperson sollen
die Jugendlichen in Langförden aktiv in die Suche nach geeigneten
Räumlichkeiten eingebunden werden.
Nun zum Gulfhaus selbst: Durch die
Einschränkungen der Pandemie wurde ein offener Jugendtreff im Gulfhaus nicht mehr
angeboten. Dokumentationen, feste Gruppengrößen mittels Anmeldeprozedere waren
nur zwei Dinge, die die Grundprinzipien wie Freiwilligkeit und Offenheit
maximal einschränkten. Somit verlagerte sich der Schwerpunkt in der Arbeit der
städtischen Jugendpflege auf Seminar-, Gruppen- und Projektarbeit. Auch diese
Angebote werden von einer themenorientierten Zielgruppe gut angenommen und
sollen beibehalten werden. Die Wichtigkeit der offenen Kinder- und Jugendarbeit
in Form von einem freien Raum wie der Jugendtreffarbeit steht allerdings
weiterhin außer Frage.
Vor der Pandemie teilte man die genannten
Tätigkeitsfelder dem vorhandenen Fachpersonal zu. Durch die Einschränkungen
legte man bewusst den Schwerpunkt in den letzten drei Jahren auf
gruppenpädagogische Angebote, wie Projekte, feste Gruppenstunden, Aktionen und
Kurse. Dies hatte zur Folge, dass sich das Angebot alleine in den Ferien im
Verhältnis zu 2019 mit ca. 250 Angeboten vervierfacht hat!
Mit den aktuellen personellen Ressourcen
ist es nicht möglich, sowohl das mittlerweile etablierte Kurs- und
Projektangebot, als auch die Jugendtreffarbeit durchzuführen.
Durch die Schaffung einer Stelle würde
eine weitere ausgebildete pädagogische Kraft das Team des Gulfhauses
unterstützen, wodurch die Sicherstellung der Angebote in Langförden und dem
Jugendtreff Gulfhaus gewährleistet würde. Aus Gründen der Multiprofessionalität
sollte es sich hierbei um eine Stelle als Erzieher/in handeln.
Es handelt sich um eine Empfehlung der
Expertengruppe.