Weiteres Vorgehen
Beschlussempfehlung:
Im Rahmen der Anhörung gemäß §
94 Abs. 1 und 2 NKomVG empfiehlt der Ortsrat:
Variante 1: Der Park soll der Natur
überlassen werden. Es fallen keine weiteren Kosten an.
Variante 2: Der Park soll der
Öffentlichkeit in weiten Teilen zugänglich gemacht werden. Die Verwaltung wird
beauftragt, diese Variante zu planen und Planung sowie Kostenschätzung erneut
vorzustellen. Ungefähre Kosten liegen bei 1,07 Millionen €.
Variante 3: Der Park soll der
Öffentlichkeit in begrenzten Teilbereichen zugänglich gemacht werden. Die
Verwaltung wird beauftragt, diese Variante zu planen und Planung sowie
Kostenschätzung erneut vorzustellen. Ungefähre Kosten liegen bei 600.000,00 €.
Sachverhalt:
Bis Ende der
1960er Jahre wurde der heutige Bereich des sogenannten „Bergmann-Parks“ in
Vechta-Langförden als Grünlandfläche genutzt. Aufgrund des hier verlaufenden
„Spredaer Baches“ handelte es sich bis dahin um eine sehr feuchte Auen-Landschaft.
Zu Beginn der 1970er Jahre entstand südlich des Bomhofer Weges zunächst das
Wohngebäude der Langfördener Unternehmerfamilie Bergmann. Ferner wurden
südöstlich des Wohnhauses ein Pferdestall (heute Wohngebäude) und eine
Reithalle auf dem Anwesen errichtet.
Ab dieser Zeit
wurde auch mit der gärtnerischen Gestaltung der Freiräume unter Einbeziehung
des „Spredaer Baches“ begonnen und es wurden die bis heute prägende Teiche
angelegt. Auf dem nördlichsten und bezogen auf die Wasserfläche größten Teich
wurde eine Insel mit einem Gebäude zum gelegentlichen Aufenthalt geschaffen.
Über das letzte halbe Jahrhundert hat sich der Garten zu einer privaten
Parkanlage mit zahlreichen Großgehölzen, Sträuchern, Staudenbeeten und
Rasenflächen entwickelt. Neben heimischen Arten finden sich auch Arten aus
Asien und Nordamerika. Ähnlich einem botanischen Garten wurden zu einzelnen
Pflanzen entsprechende Hinweistafeln angebracht. Im Zusammenhang mit der
Entwicklung eines Wohngebietes, das mittlerweile zwischen Parkgelände und dem
östlich davon gelegenem Aphasie-Zentrum entstanden ist, wurde eine
Teichanlage dahingehend modifiziert, dass hier das in dem Wohngebiet anfallende
Oberflächenwasser zurückgehalten werden kann.
Die Stadt Vechta
hatte vor ca. drei Jahren die Gelegenheit, den ca.5,7 ha großen südlichen Teil
der privaten Parkanlage am nordwestlichen Ortsrand von Langförden zu
erwerben. Es handelt sich um ein Areal
mit altem Großbaumbestand überwiegend heimischer Provenienz, durchsetzt
allerdings auch mit einigen Exoten (privates Arboretum), Hybridpappeln und
randlich stehendem Fichtenbestand. Die Anlage liegt in einer leichten Senke,
die von dem in Richtung Süden fließenden „Spredaer Bach“ durchzogen wird.
Generell steht zur Überlegung,
die Parkanlage entweder in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen oder
der Natur zu überlassen und keine Begehbarkeit zuzulassen. Um eine Begehbarkeit
grundsätzlich umsetzbar zu machen, müssen diverse pflegerische Maßnahmen
durchgeführt werden, um den wertvollen Baumbestand in dieser Form zu erhalten.
Vorrangig betrifft das Totholz an den Bäumen, in nicht zugänglichen Bereichen
sicher eine ökologische Bereicherung, im Nahbereich oder Zugängen und über dem
technischen Bauwerk, welches regelmäßig gewartet werden muss, leider eine
Gefahrenquelle, die zunächst zu beseitigen und im Weiteren zu kontrollieren
sein wird.
Für die Gestaltung des
Bergmann Parks wurden in den vergangenen Jahren vergeblich Fördermittel
beantragt.
In den letzten
drei Jahren wurden keine gesonderten Pflegemaßnahmen vorgenommen. Ende 2023
wurde ein externes Unternehmen beauftragt, das bereits ein Teil der
notwendigsten Pflegemaßnahmen (wie Totholz entfernen, Mulchen, Baumschnitt)
vorgenommen hat.
Nun soll
entschieden werden, wie mit dem Bergmann Park verfahren werden soll.
Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten:
Variante 1: Der Park soll der Natur
überlassen werden. Es stehen aktuell keine weiteren Pflegemaßnahmen aus. Er
wird in Zukunft wie ein Waldgebiet behandelt. Eine Zugänglichkeit für die
Öffentlichkeit ist dann nicht möglich.
Variante 2: Der Park soll der
Öffentlichkeit in weiten Teilen zugänglich gemacht werden. Er soll als eine
naturnahe Parkanlage entwickelt werden, in der auch die wasserbaulichen
Strukturen weiterentwickelt werden.
Variante 3: Der Park soll in begrenzten
Teilbereichen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die notwendigsten
Herstellungs- und Pflegemaßnahmen sollen gemacht werden um eine Öffnung für
einen kleinen Abschnitt zu ermöglichen.
Diese drei
Varianten unterscheiden sich deutlich in den Kosten. Wenn der Park nicht
geöffnet werden soll (Variante 1), entstehen zu Beginn keine weiteren Kosten.
In Zukunft wird der Park als waldähnliche Struktur angesehen und so
weitergepflegt (Baumfällung, Aufforstung).
Die Variante 2 „Öffnung
in weiten Teilen“ beinhaltet sowohl den Wegeausbau, als auch die
Weiterentwicklung der Fließgewässerstruktur, Renaturierung der Bäche, Aufbau
von Brücken und Steganlagen um die Gewässer erlebbar zu machen und die
Ausstattung des Parks mit Mobiliar. Hierbei handelt es sich um eine ungefähre
Summe von 1,07 Millionen €.
In der reduzierten
Variante 3 wird auf die gesamten Maßnahmen im Bereich der Gewässerstrukturen
und im Bereich des konstruktiven Ingenieurbaus verzichtet. Parkmobiliar soll
nach und nach angeschafft werden. Hierbei handelt es sich um eine ungefähre
Summe von 600.000,00 €.
Die Varianten 2 und 3 führen
des Weiteren zu Folgekosten im Bereich Pflege und Unterhaltung. Der entstehende
Arbeitsaufwand muss entweder über Neueinstellung bzw. externe Beauftragung
abgedeckt werden.